Direkt zum Hauptinhalt

 (Foto: Dennis Pesch)

Ich bin Veronika Kracher, wurde 1990 in München geboren und bin eine der führenden Expert*innen für belastende Männer im Internet im deutschsprachigen Raum. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Antifeminismus, (digitale) Misogynie, Internetkultur, Online-Radikalisierung und Rechtsextremismus.

Politisch sozialisiert wurde ich bereits recht früh in der Punk-Szene, mit 18 oder 19 kam ich dann zur – damals noch nicht wirklich verstandenen – kritischen Theorie und in eine daran sich orientierende radikale Linke. Um kritische Theorie zu studieren, bin ich dann auch nach Frankfurt gezogen. Dort habe ich mir das intellektuelle Grundgerüst meiner Arbeit angeeignet: die Frankfurter Schule, materialistischer Feminismus, Antisemitismuskritik und Sozialpsychologie. Außerdem habe ich einen kurzen Abstecher in die Literaturwissenschaften gemacht, hier mit einem Fokus auf feministische Literatur und Literaturtheorie. Über meinen politischen Aktivismus habe ich mich zudem mit queerer Theorie und Praxis, als auch Poptheorie beschäftigt und zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Konferenzen, Partys und Konzerte organisiert. Ich bin nach wie vor in der feministischen und antifaschistischen Bewegung tätig und dem DIY-Geist der Punk- und Hardcore-Bewegung eng verbunden.

Meine Auseinandersetzung mit meinem Arbeitsschwerpunkten begann ab 2014 mit der misogynen Gamer Gate-Kampagne und der Entstehung der Alt-Right. Seitdem beschäftige ich mich mit der Frage, wieso – aber nicht nur – weiße Männer über gekränkte Männlichkeit, Misogynie, Queerfeindlichkeit und Antifeminismus sich der radikalen und extremen Rechten in die Arme werfen und welche Rolle digitale Räume dabei spielen. Hierbei bediene ich mich dem Wissen, dass ich mir im Studium, in Lesekreisen und privat angeeignet habe: materialistische, feministische und sozialpsychologische Theorie.

Zu diesen Themen schreibe ich regelmäßig in diversen Zeitungen, Magazinen, Büchern und Fachbroschüren. Außerdem bin ich als Referentin und Workshopleiterin in der politischen Bildungsarbeit tätig.

2020 habe ich beim Ventil-Verlag das Buch „Incels – Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults“ veröffentlicht, wohl das deutschsprachige Standardwerk zur Incel-Community.

Mein theoretisches Wissen konnte ich in meiner Arbeit im Recherche- und Monitoring-Team der Amadeu Antonio-Stiftung durch konkrete, praktische Recherche-Expertise verfeinern, wo ich mich ebenfalls primär mit digitaler Misogynie, antifeministischer Online-Radikalisierung, der Incel-Bewegung und Rechtsterrorismus beschäftigt habe.

Inzwischen bin ich wieder freiberuflich tätig und arbeite an meinem zweiten Buch, das voraussichtlich 2026 beim Verbrecher-Verlag erscheinen wird. Es handelt von misogynen Hasskampagnen im rechten Kulturkampf.

Wenn ich mich nicht gerade durch die Abgründe des Internets wühle, verbringe ich meine Zeit mit: Pen and Paper, Videospielen, Postpunk-Konzerten, Ausflügen und Wanderungen, progressiver Fantastik und feministischer Literatur, Kochen und Essen gehen.

Laut dem antifeministischen Hetzportal “WikiMANNia” habe ich übrigens meinen “abgrundtiefen Männerhass zum Beruf gemacht” - wenn das mal nicht ein Traumjob ist.

Feministin, Kommunistin und gegen jeden Antisemitismus.